Arslan, Thomas
Biografie
Thomas Arslan, geboren am 16. Juli 1962 als Sohn eines deutsch-türkischen Paares in Braunschweig, wächst von 1963 bis 1967 in Essen und von 1967 bis 1971 im türkischen Ankara auf. Ab 1971 lebt er wieder in Essen. Nach Abitur und Zivildienst in Hamburg studiert Arslan von 1985 bis 1986 zunächst Germanistik in München, um anschließend an die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) zu wechseln, wo er sechs Jahre Regie studiert.
Während seiner Studienzeit an der dffb dreht Arslan mehrere Filme, unter anderem ZEHN-MARK-SCHEIN (1986), AERODROM (1988), LETALFAKTOR. TEIL 1 und LETALFAKTOR. TEIL 2 (1988), RISSE (1989), 19 PORTRÄTS (1990) sowie AM RAND (1990/91), der im Produktionsseminar von Peter Nestler entsteht. Mit seinem Abschlussfilm IM SOMMER ― DIE SICHTBARE WELT (1991/92) orientiert sich Arslan zum ersten Mal stärker an Jean Eustache als an Andy Warhol, der für seine vorangegangenen Filme an der dffb eine wichtige Referenz ist.
Seit 1992 ist Thomas Arslan als freiberuflicher Drehbuchautor und Filmemacher sowie seit 2007 zudem auch als Dozent an der Universität der Künste (UdK) in Berlin tätig.
Für das „Kleine Fernsehspiel" des ZDF entsteht 1994 sein Langfilmdebüt MACH DIE MUSIK LEISER (1993/94). Danach nimmt er die Film-Trilogie GESCHWISTER ― KARDESLER (1996), DEALER (1999) und DER SCHÖNE TAG (2001) in Angriff — drei thematisch unterschiedliche Filme, die sich jedoch alle mit dem Leben von Menschen türkischer Abstammung in Berlin befassen. Distanziert, in langen Einstellungen und mit beinahe dokumentarischem Gestus zeigt sie die Personen in ihrem alltäglichen Umfeld. DEALER wird 1999 im Internationalen Forum des Jungen Films der Internationalen Filmfestspiele Berlin gezeigt und mit dem FIPRESCI-Preis sowie dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.
Nach dem Dokumentarfilm AUS DER FERNE (2006), über eine Reise Arslans durch die Türkei, dreht er das kammerspielartige Familiendrama FERIEN (2006/07), das im Panorama der Berlinale 2007 uraufgeführt wird. Mit IM SCHATTEN (2009/10) legt Arslan 2010 im Forum der Berlinale einen eigenwilligen Genrefilm vor. Die Geschichte schildert den Alltag eines frisch aus dem Gefängnis entlassenen Gangsters, der genau da weiter macht, wo er vor seiner Inhaftierung aufgehört hatte.
Nach diesem von der Kritik hoch gelobten Gangsterfilm nimmt Arslan sich ein anderes archetypisches Genre vor, den Western. GOLD (2012/13) mit Nina Hoss spielt im Jahr 1898 und erzählt von einer Gruppe deutscher Einwanderer, die sich aus New York auf den Weg zu den kürzlich entdeckten Goldfeldern im kanadischen Yukon-Territorium macht. Mit diesem Film wird Arslan in den Wettbewerb der Berlinale 2013 eingeladen.
Quelle: Filmportal
Credits & Rollen
- Regie:
- 19 Porträts
- Aerodrom
- Am Rand
- Im Sommer - Die sichtbare Welt
- Letalfaktor. Teil 1
- Letalfaktor. Teil 2
- Risse
- Sonntagnachmittag, März 1990
- Zehn-Mark-Schein
- Drehbuch (Credit):
- 19 Porträts
- Am Rand
- Risse
- Kamera:
- 19 Porträts
- Am Rand
- Ostwärts
- Schnitt:
- 19 Porträts
- Am Rand
- Im Sommer - Die sichtbare Welt
- Letalfaktor. Teil 1
- Letalfaktor. Teil 2
- Risse
- Ton:
- Elegie Bitterfeld
- Ostwärts
- Rollen:
- 19 Porträts
- Navy CutMatrose
Weitere Namen
- Geburtsname:
- Arslan, Meral
Beruf
- Filmproduzent
- Kameramann
- Drehbuchautor
- Regisseur
- Cutter
Tätigkeiten
- Studium:
- Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbHdffb-Jahrgang 1986